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Tipps für einen entspannten Besuch mit deinem Hund beim Tierarzt

Dein Hund und der Tierarzt – das kann eine tolle Verbindung werden. Was du dazu beitragen kannst, dazu gebe ich dir in diesem Artikel einige erfolgreiche Empfehlungen.

Vorbereitung schon zu Hause
Schon bei dir zu Hause kannst du ganz spielerisch deinen Hund auf den Tierarztbesuch vorbereiten. Wenn ihr zusammen spielt oder auch kuschelt, kannst du deinem Hund ab und an mal kurz eine Pfote festhalten, ihm ans Ohr fassen oder ihm auch mal eine Lefze hochheben. Später kannst du das alles ausbauen. Erweitere langsam die Zeiten, in den dein Hund stillhält und du ihn „untersuchst“. Nun kannst du auch die Intensität steigen. Aus dem Halten der Pfote, wird zum Beispiel eine ruhige Bewegung seiner Gliedmaßen. Aus dem leichten Hochheben der Lefze kann ein Schauen ins Maul werden.

Das hilft deinem Hund diese Berührungen zu ertragen und als etwas völlig Normales kennen zu lernen. Du kannst diese Berührungen und Manipulationen später auch unter ein Signal stellen, wie zum Beispiel „Warte“. Immer wenn er dann „Warte“ hört, hältst du ihn leicht fest und führst spielerisch deine Untersuchung durch.

So wird ihm dieser Vorgang schnell bekannt werden und ihn sicher sein lassen, dass das ganz normal ist. Natürlich kannst du ihn dafür ganz viel loben und auch gern mit einigen Leckerli belohnen. Achte dabei darauf, dass alles in Ruhe abläuft und dein Hund alles mit Ruhe verbindet. Eine gesteigerte Erwartungshaltung und zu viel Action ist nicht förderlich, da du ja später auch einen entspannten Hund beim Arzt begleiten möchtest.

Richtige Planung
Hunde sind Meister in der Wahrnehmung unserer Körpersprache. Haben wir Stress, wird es schnell hektisch und das bemerkt dann auch dein Hund und wird mit einsteigen. Das kannst du im Vorfeld gut regeln, indem du deinen Termin gut planst und dir so genügend Zeit nehmen kannst. Sei rechtzeitig vor Ort. Geh mit deinem Hund noch eine kleine Runde, lass ihn seine Geschäfte verrichten und sich etwas die Beine vertreten.

Ist dein Hund im Warteraum sehr aufgeregt, besprich das schon bei der Anmeldung und warte mit deinem Hund vor der Praxis oder im Auto. Bei Hunden, die im Auto auch alleine bleiben können, empfehle ich immer (wenn das Wetter es zulässt) den Hund im Auto warten zu lassen. Das macht es allen leichter.

Starte einen Testdurchlauf
Womit du deinem Hund am meisten helfen kannst, dass der Tierarztbesuch wirklich auch für die Zukunft ein tolles Ding wird ist: Ein Besuch ohne Behandlung. Ja, genau. Viele Praxen bieten das mittlerweile an. Frag mal gezielt nach so einem „leeren Termin“. Du machst dabei alles wie bei einem richtigen Besuch, nur das keine Behandlung stattfindet. Entweder machst du dir eine schöne Zeit im Warteraum, mit Kuscheln und kleinen Leckereien und gehst dann wieder nach Hause. Oder du darfst wirklich in den Behandlungsraum und führst das da weiter. Streicheleinheiten, viel Ruhe und alles was deinem Hund gefällt. Ein kurzer Schwatz mit dem Arzt. Vielleicht kommt dein Hund auch schon mal auf den Behandlungstisch und holt sich da auch noch etwas Zuneigung ab. Danach geht es wieder nach Hause – fertig. 

Dein Arzt des Vertrauens
Zum Schluss noch ganz wichtig, wähle den Tierarzt deines Vertrauens. Lass dir Empfehlungen von anderen Hundefreunden geben. Geh schon mal vorab ohne Hund vorbei. Schau dich um und vereinbare ruhig deinen ersten Termin persönlich. So bekommst du den besten Eindruck, ob du dich da gut aufgehoben fühlst. Bei diesem Termin merkst du auch, wie lange du fährst, wo die Parkplätze sind, wie die Gegend sich für eine kleine Hunderunde vorab eignet und auch so profane Dinge wie „Wo ist der Eingang?“. Alles das trägt dazu bei, dass es für dich beim nächsten, echten Besuch schon vertraut ist. So kannst du deinen Hund dann auch wirklich sicher durch diesen Termin begleiten.

Training macht den Meister
Alle oben genannten Empfehlungen kannst du auch immer mal wiederholen. Diese Wiederholungen bringen euch beiden eine gewisse Routine. Sprich auch deine Hundeschule oder deinen Tierarzt ganz speziell auf die Möglichkeit zu solchen Trainings an. Mittlerweile gibt es dazu ganz tolle Angebote, die dich wunderbar auf die Tierarztbesuche vorbereiten.

Zusammengefasst gilt auch hier – vorbeugen ist immer besser, als wenn es dich bei einem Notfall wirklich mal kalt erwischt. Meist ist dann schnell emotional auch Land unter und da hilft es euch beiden, wenn ihr wisst, was zu tun ist.

Zusätzlich empfehle ich dir auch immer einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen, in dem du die grundsätzlichen Handlungen vermittelt bekommst, wenn deinem Hund wirklich einmal etwas passiert. Auch eine richtige Erstversorgung ist in so einem Fall enorm wichtig.

Viel Freude
So und nun viel Freude beim nächsten Tierarztbesuch. Es ist kein Buch mit sieben Siegeln. Ganz im Gegenteil, es kann eine schöne gemeinsame Beschäftigung sein, deinen Hund darauf vorzubereiten.

Herzliche Grüße
Kai Hartmann

„Damit Mensch und Hund sich verstehen“

PS: Was mir noch am Herzen liegt, ist Sicherheit. Zum Thema Sicherheit schreibe ich dir nächsten Monat noch etwas mehr. Doch schon so viel vorab: Der Weg dahin wird dir und deinem Hund viel Freude bereiten. Erst ist es eine schöne Beschäftigung und später wird es dir bestimmt ab und an sehr nützlich sein. Das sollte jeder Hund kennen und können. Neugierig? Dann lies doch im Februar hier wieder rein…

 

Autor:

Kai Hartmann

Hundetrainer